Heidebube on Tour in Stuttgart 2005
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Freitag Mittag 15.00Uhr, 17.Juni 2005. Ein kleiner Haufen wackerer Heidebube hat sich an der Schule eingefunden, um eine Reise ins Schwabenländle zu unternehmen.
Die Autos von Martin und Mario wurden bis unters Dach mit Zelten, Schlafsäcken, Sport/Reisetaschen und Campingstühlen (Im Lidl gab es grad welche im Angebot) beladen. Dann wurde noch eine Kühlbox auf der Rücksitzbank angeschnallt, die Leute in die Autos verteilt, und die Reise konnte beginnen. Daniel und Tob stiegen bei Mario und der Kühlbox mit ein. Mats, Michael und ich (Paddy) quetschten uns bei Martin rein. Los ging's nach Oberursel, wo Andi unsere Kolonne nach Stuttgart als dritter Fahrer komplettieren sollte. Schnell wurden noch ein paar Sachen in sein Auto geladen. Ich stieg ebenfalls mit dazu. Schon waren wir auf der A 661 und kurz darauf auf der A5 Richtung Süden. Martin fuhr vorne, Mario in der Mitte und Andi hinten. Ohne Stau kamen wir an Frankfurt vorbei und hatten bis zur A6 freie Fahrt, doch da wurde der Verkehr dichter, bis es teilweise ganz zum Stillstand kam.
Andi wurde immer unruhiger, weil er ganz schön dringend Wasser lassen musste. (Übrigens schon seit dem wir auf der A661 waren). Als wir dann endlich einen Rastplatz anfuhren, waren alle Mann froh, mal die Toilette besuchen zu können. Nach einer kurzen Lagebesprechung ging die Fahrt weiter. Der Stau löste sich auf und wir kamen zügig voran. In Stuttgart verirrten wir uns ein wenig, aber mit Hilfe eines Stadtplanes fanden wir zum Schluss doch noch das Sportgelände.

Ich hätte nie gedacht, dass es mitten in Stuttgart Weinberge, und Straßen, die nur für Landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben sind gibt. Trotzdem kann man da auch mit Autos lang fahren. Ich glaube es war so gegen 19.00 Uhr als wir unser Ziel erreichten. Nach einer kurzen Begrüßung durch Sepp, dem Hauptorganisator des Turniers, wurden unsere Zelte aufgebaut. War gar nicht so einfach die Heringe in den betonartigen Rasen zu bekommen. Mats und Martin hatten ihr Zelt als Erste aufgestellt und so wurden sie zum Bierholen geschickt, bevor die Läden zu machten.



Nachdem alle Zelte errichtet und eingerichtet waren, gingen wir in die "Sportler Klause", um endlich was zu essen. Es gab für alle einen Salat und Bratkartoffeln, und für fast alle (außer Michael), gab es noch ein Schnitzel dazu. Allerdings musste Mats etwas länger auf sein Schnitzel warten, weil die Wirtin nur 4 Pfannen habe. -HÄ??- Auf jeden Fall wurde es ein feucht-fröhlicher Abend, an dem das ein oder andere Bier getrunken wurde. Zwischendurch gab es die Spezialität des Hauses. HUSUM oder HUMUS oder so. Auf jeden Fall konnte es die Wirtin nicht aussprechen. Gemeint war OUZO!! Na ja, was will man schon von einer Wirtin erwarten, die nicht auf den Namen Ursula hört.

Einige Bekanntschaften wurden geschlossen, so z.B. mit dem Kliggavaeen Alsdorf und zwei Leuten, die auf die komischen Namen Diba und Hartz IV hörten. Der Eine konnte nicht mal unseren Namen aussprechen. Heideriedel Bubebach. So nannte er uns selbst noch am nächsten Tag als er scheinbar schon wieder nüchtern war. Gegen Mitternacht, als das Bügel-Bier leer war, legten sich die Ersten in die Zelte. Andere wiederum streiften noch mal über das Gelände. 7 Teams waren schon am Freitag angereist. Darunter auch der älteste eingetragene Freizeitfußballverein Deutschlands mit ca. 30 Mann und Frau. FC Waldhorn mit Namen.
Der Letzte, der sich ins Zelt legte war Mats, nachdem er in seinem Campingstuhl eingeschlafen war. Die anderen wollten ihn nicht wecken und deckten ihn immerhin mit einer Kolder (Wolldecke) zu.

Am Samstag morgen waren alle doch ganz schön fertig. Vor allem Sepp, der Hauptorganisator. Er fuhr einen Kumpel von der Sportler Klause (Mittellinie) bis hinter das Tor zwischen die Zelte. Dann versuchte er den Rückwärtsgang einzulegen, was ihm schließlich auch gelang. Dummerweise war jetzt der Winkel viel zu spitz, um an dem Geländer vorbei zwischen zwei Autos hindurch zurück zur Mittellinie zu fahren. Als er das auf unser lautes Zurufen hin endlich merkte stieg er aus. Auf wackligen Beinen begutachtete er noch mal die Lage und probierte in das Auto einzusteigen. Was ihm allerdings nicht mehr gelang. Er zog den Schlüssel ab (sein Fenster war offen) und marschierte Richtung Sportler-Klause. Er begegnete uns an diesem Tag noch öfters torkelnderweise und schwankend.

Als wir uns gegen 9.30 Uhr auf dem Weg zum Frühstück machten, waren nur noch 3 Scheiben Brot und ganz wenig Wurst da. Und das ganze für 3,50 pro Person? So nicht. Es kamen dann kurz darauf Croissants und auch noch Brötchen. Nicht gerade der Reißer, aber immerhin etwas in den Magen nach dem Abend.

Unsere Verstärkung traf auch noch pünktlich ein. Holger und Frank fuhren erst am Samstag morgen los, weil sie am Freitag Abend noch bei der AH im Einsatz waren.
Das Wetter war anfangs noch gar nicht so heiß wie vorhergesagt. D er Himmel war bewölkt, allerdings nur bis ca. 12.30 Uhr. Dann war der Himmel strahlend blau, die Sonne brannte und es war verdammt heiß.



Der Turniermodus sah folgendermaßen aus. 17 Teams verteilt auf zwei Gruppen. In der Gruppe spielte jeder gegen jeden. 15 Minuten dauerte ein Spiel. Die ersten 4 Teams jeder Gruppe bestritten dann am nächsten Tag ein eigenes kleines Turnier mit 2 Gruppen. Die beiden Ersten bestritten über Kreuz die Halbfinals und deren Sieger dann das Finale. Die Plätze 5 und 7 sollten in Entscheidungsspielen ausgespielt werden. Die Gruppen 5.bis 8. bzw. 9. vom Samstag sollten ebenfalls ein solches kleines Turnier austragen.

Unser erstes Spiel war noch sehr vom Vorabend geprägt und wir brachten gar nichts zustande. 15 Minuten besoffen hinter einem Ball herzulaufen war gar nicht so einfach. Zum Glück "gibt es in der letzten Spielminute keinen Elfmeter", wie der "Schiri" sagte. Ansonsten hätten wir wohl 0:1 verloren, so aber endete die Partie 0:0. Der Gegner hieß übrigens FC Oberdorf. Das nächste Spiel war lange unser bestes Spiel des Tages 1:1 hieß es am Ende gegen die Himmelstürmer. Daniel schoss unser Tor.

Die drei darauf folgenden Partien verloren wir jeweils ohne ein Tor zu erzielen. Die Bude war für uns einfach wie zugemauert. Beste Chancen wurden vergeben und hinten konnten wir die Null nicht halten. 0:2 gegen die Little Baileys. 0:1 gegen die Schozachtal Dragons und 0:2 gegen Real Heslach waren die Ergebnisse.

Gegen Abend lief es bei uns dann wieder etwas besser. Einem 0:0 gegen Total 90 Garbsen (mit Hart IV im Tor und Diba auf der Bank oder in der Abwehr − Schade Mario) folgte ein 1:0 Erfolg über das Team BAM BAM. Ich erzielte das Tor, nachdem mich Daniel − wie schon so oft, doch nie genutzt − schön frei spielte. In dem Spiel stand die Sonne so tief, dass man von unserem Tor aus nur schwarze Schatten über den Platz laufen sah. Keine leichte Aufgabe für Torwart und Verteidiger. Dennoch hielten wir hinten die Null! Das Spiel war laut Spielplan für 17.24 Uhr angesetzt, fand aber erst nach Ende des Spieles Deutschland − Tunesien statt. Und anschließend waren immer noch 6 Partien .



Nach einigen Rechnereien war klar, dass wir sicher in der Lucky Loser Runde landen würden, egal wie das Spiel gegen unsere Freunde vom Kliggavaeen Alsdorf ausgehen würde. Während des Tages entwickelte sich ein neuer Kultspruch. Die Wurzeln liegen bei einem Badesalz-Sketch in dem es heißt: "Als Trockengebäck super, aber als Kuchen scheiße." Der uns ständig von Martin erzählt wurde. Man kann den Spruch auf alle möglichen Situationen anwenden. Z.B. nach einem Pfostenschuss von Martin aus sehr spitzem Winkel: Als Torschuss super, aber als Flanke scheiße. So gab es noch einige lustige Sprüche an diesem Wochenende.



Nun wurden die Wunden und Verletzten gezählt, um zu wissen, wer am Sonntag noch alles mitkicken konnte. Daniel hatte einen tierischen Sonnenbrand auf den Beinen. Er sah aus, als würde er rote halterlose Strümpfe tragen. Außerdem wurde er in einem Spiel brutal von hinten umgehauen. (Man sah die Stollenabdrücke noch nach einer Woche). Mario's Fußzeh musste mal wieder vor Michaels Füßen geschützt werden und ich hatte mir an Andi's Autotür eine Schürfwunde quer über die Brustwarze zugezogen. Trotzdem konnten alle am Sonntag weiter spielen. Nur Frank fiel aus. Er hatte sich eine Zerrung in der Leistengegend geholt.
Besondere Maßnahmen mussten ergriffen werden. - Michael ins Tor und Holger mit aufs Feld! Das sollte helfen.



Nach einer erfrischenden Dusche erkundigten wir uns nach dem Weg zu MC Donald's und machten uns zu Fuß auf den Weg dort hin. Es war eine ganz schöne Strecke.
Nach dem Essen ging es zurück zum Sportplatz und ab in die Zelte. Zum Glück sind alle heil angekommen, denn hätten wir uns nur eine Minute später auf den Rückweg gemacht, wären wir evtl. in einen Unfall verwickelt worden.
Der Tag war so anstrengend, dass keiner mehr Bock hatte etwas zu unternehmen. Allerdings war es nix mit schlafen, denn auf dem gesamten Zeltplatz wurde Musik gehört, dummes Zeug gelabert und Automotoren im Leerlauf voll ausgefahren. Zum Mitmachen O.K., aber zum Einschlafen Scheiße.

Am nächsten Morgen reservierten unsere alten Hasen schon mal einen Tisch im Frühstücksraum. Eine sehr weise Entscheidung, bei dem Andrang der später herrschte. Frisch gestärkt und ausgeruht bereiteten wir uns dann auf die Partie gegen den Kliggavaeen Alsdorf vor, in der es um nichts mehr ging. Beide Teams waren für die Lucky-Loser-Runde qualifiziert. Dachten wir zumindest. Doch Die Himmelstürmer sind noch am Samstag Abend abgereist und das Team BAM BAM hat sich irgendwo so besoffen, dass sie am Sonntag erst gar nicht mehr zum Turnier erschienen (Die haben nicht da gezeltet!). Eine ganz schwache Leistung für eine Freizeitmannschaft, wenn ihr mich fragt.

Nach dem 2:2 gegen den Kliggavaeen stand also fest, dass wir 4. in unserer Gruppe geworden sind. Ja, ihr habt richtig gelesen: 2:2. Wir haben nach 5 Minuten sogar 2:0 geführt. Da haben wir in so kurzer Zeit so viele Tore geschossen wie am gesamten Samstag. Mats traf zum 1:0 nach schönem Querpass von Holger (der Wechsel hat sich also gelohnt). Daniel traf dann zum 2:0. Michael machte auch eine gute Partie im Tor, konnte aber die beiden Gegentore nicht verhindern.



Nach der Vorrunde hatten wir also aus 8 Spielen 1 Sieg, 4 Unentschieden und 3 Niederlagen, sowie ein Torverhältnis von 4:8. Damit waren wir für die Hauptrunde qualifiziert, obwohl keiner Bock darauf hatte.

Die Turnierleitung hatte es immerhin eingesehen und die Spielzeit auf 10 Minuten verkürzt. Nun mussten wir also gegen die Juve Boys, Los Locos (Titelverteidiger) und die Little Baileys antreten. Die Spiele sind schnell erzählt. Kein Tor geschossen und 5 Stück kassiert. 0:2 gegen den späteren Turniersieger Juve Boys. 0:3 gegen die Little Baileys. 0:0 gegen Los Locos. Immerhin einen Punkt geholt. Michael machte eine super Partie im Tor, und wir hatten sogar Chancen zum Sieg, allerdings waren wir mal wieder so gut im Tore schießen wie am Samstag.

Nun sollten wir auch noch ein Platzierungsspiel gegen den FC Waldhorn austragen. Die haben aber freundlicherweise zugestimmt den 7. Platz im Siebenmeterschießen zu ermitteln. Als es los ging, kam Holger, der eigentlich wieder im Tor spielen sollte, grad mit einer Currywurst in der Hand zurück.
Also bin ich ins Tor gegangen. 5 Schützen auf jeder Seite. Ich war zuerst im Tor. Unsere ersten beiden Schützen verschossen (Michael und Mario). Allerdings haben die Anderen sogar die ersten Drei verschossen. Tob war der Erste, der den Siebenmeter ins Tor schoss. Dann schoss unser Gegner über das Tor und Holger verwandelte sicher zum 2:0. Auch den 5ten Siebener des Gegners konnte ich abwehren.



Nun sollte eigentlich Daniel noch mal dran kommen, aber nach dem Spruch "Ihr schießt ja wie die Holländer gegen die Italiener im 2000er EM Halbfinale" von Tob, hatten die Wohl keine Lust mehr. Pech gehabt Daniel. Für mich war es das zweite Siebenmeterschießen ohne Gegentreffer!


Alle 5 gehalten!!!


Schnell wurden die Zelte abgebaut und geduscht. Rechtzeitig zur Siegerehrung waren wir fertig. Der 7. Platz war unser. Dafür gab es einen schönen Pokal und zwei Flaschen Sekt. Gegen 16.00 Uhr ging es noch mal zum MC Donald's (diesmal mit den Autos) und von da aus dann direkt nach Hause. Ohne Stau, aber bei mindestens 33 Grad in Andis Auto ohne Klimaanlage. Wäre ich doch nur bei Mario oder Martin mitgefahren.

Mein Fazit: Vom Spaß her Weltklasse, aber die Turnierorganisation...durchwachsen.

Folgende Spieler waren in Stuttgart dabei: Holger Hilbig, Patrick Vollberg, Mario Urban, Martin Pauers, Tobias Vollberg, Daniel Eucker, Frank Hillebrandt, Matthias Pauers und Michael Dettmer.
Für der ständigen Getränkefluss sorgte Andreas Klotz!



Heimfahrt

Text: Patrick Vollberg
Bilder: Matthias Pauers

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