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(Copyright: Taunuszeitung; Edith
Höflinger)
Von Edith Höflinger
Riedelbach.
All' überall auf den Tannenspitzen sah man bunte Lichtlein blitzen.
− Genau genommen 34 laufende Lichterketten-Meter waren es, die Heidebub'
Frank Hillebrandt sorgfältig rund um den kleinen Dorfplatz "Am Alten
Ochsenstall" gelegt hatte, wo insgesamt 480 Birnchen die Bäume
schmückten, ein stattlicher Mann im roten Mäntelchen die
Kinderherzen erfreute und warmer Wein bei frostigen Temperaturen nicht nur
Hände und Nasenspitzen erwärmte.
Alles ging wieder viel schneller als man denkt: Kaum waren die Lichterketten
zum Erleuchten gebracht, schon wurde es weihnachtlich in Riedelbachs Mitte.
Seit sieben Jahren nun gehört der Nikolausmarkt einzig den Riedelbachern,
und ohne dichtes Gedränge und Geschiebe konnten die Besucher dort an den
Ständen wieder die ein oder andere hand− und hausgemachte
Kleinigkeit erstehen. Dafür hatten Wochen zuvor schon die "Heide−rauen"
Heidi Hillebrandt−Freund und Ottilie Dittrich gesorgt, die rund 80
Säckchen genäht und befüllt hatten, welche schließlich aus
einem großen Jute-Sack wieder zum Vorschein kamen. Ohne drohendes Wenn und
Aber, doch dankbar für ein kleines Gedicht oder Lied, verteilte "ein wirklich
lieber Nikolaus" bereitwillig seine Gaben an die vielen Kinder.
Den nötigen Sicherheitsabstand vor dem stattlichen ADAC-Ortsclub-Mitglied
Olaf Altenheimer - dessen Haupt die rote Nikolausmütze sowie der
Rauschebart wärmte - wahrten vorsichtshalber doch einige der Kleinsten,
bevor sie die liebevoll bestückten Säckchen entgegennahmen.
Süßes und Fruchtiges aus Eigenproduktion, das an wärmere Zeiten
erinnerte, gab es auch am Stand der Motorsport-Frauen, die zusammen mit den
Heidemädels auch die Weilrod-Kalender verkauften. Mit Texten von
Sabine Huschke und Zeichnungen von Alice Messinger konnte man die Zeitrechnung
für 2005 − die mit dem Deckblatt zusammen die Anzahl der Weilroder
Ortsteile ergibt − zum Preis von 6,50 Euro erstehen. "Oh, Weilrod mit
all Deinen Wäldern, Tälern und Höhen, wie bist Du so friedlich,
still und schön", zitierten Interessierte die ersten Zeilen, während
die Juz-Teenies nebenan ständigen Waffel-Nachschub und den
Schlaraffenland−Duft bescherten.
Gegen Wärmeverlust und Hungerleiden hatten indes auch der ADAC-Ortsclub,
die Heidebube und die Freiwillige Feuerwehr ihr eigenes Rezept zusammengebraut:
Erbsensuppe und Gegrilltes nehme man in regelmäßigen Abständen
zu Glühwein oder heißem Apfelwein ein und lausche dabei dem
Posaunenchor, der nach Jahren erstmals wieder auf dem Riedelbacher
Nikolausmarkt sein Stelldichein gab. Sechs Posaunenbläser und drei
Trompeter beschlossen unter der Leitung von Heike Albrecht "Lasst uns froh und
munter sein" oder "Ihr Kinderlein kommet", was mit Handschuh-gedämpftem
Applaus bedacht wurde; denn der Winter meinte es - wenigstens
temperaturmäßig − wirklich gut mit den Riedelbachern. "Es ist
gerade so an der Grenze, denn ab zirka minus fünf Grad können die Ventile
der Trompeten einfrieren", erklärten die Posaunenchor-Mitglieder
Götz Esser, der Pfarrer im Ruhestand Heinrich Siebert und der ehemalige
Lehrer Peter Eschenröder. Doch die Fingerfertigkeit der Bläser ließ
selbst bei den Minusgraden nichts zu wünschen übrig, und für
jene, bei denen das Weihnachtsfeuer dann noch immer nicht entfacht war, half
Frank Hillebrandt in gewohnter Manier: Zwei Kiefernstämme verschafften
als Nikolaus-Feuer den "Alten Ochsenstall"-Besuchern stets eine lauschige
Wärmequelle.
Es weihnachtete sehr in Riedelbachs Mitte, wo der Mann im roten Mäntelchen die Kinderherzen erfreute und der Posaunenchor aufspielte; das Nikolaus-Feuer ließ den saisonalen Funke überspringen. Foto: Höflinger |
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