Wenn auf Tannenspitzen bunte Lichtlein blitzen
Taunus-Zeitung − Montag, 06.Dezember 2004
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(Copyright: Taunuszeitung; Edith Höflinger)
Von Edith Höflinger

Riedelbach. All' überall auf den Tannenspitzen sah man bunte Lichtlein blitzen. − Genau genommen 34 laufende Lichterketten-Meter waren es, die Heidebub' Frank Hillebrandt sorgfältig rund um den kleinen Dorfplatz "Am Alten Ochsenstall" gelegt hatte, wo insgesamt 480 Birnchen die Bäume schmückten, ein stattlicher Mann im roten Mäntelchen die Kinderherzen erfreute und warmer Wein bei frostigen Temperaturen nicht nur Hände und Nasenspitzen erwärmte.
Alles ging wieder viel schneller als man denkt: Kaum waren die Lichterketten zum Erleuchten gebracht, schon wurde es weihnachtlich in Riedelbachs Mitte. Seit sieben Jahren nun gehört der Nikolausmarkt einzig den Riedelbachern, und ohne dichtes Gedränge und Geschiebe konnten die Besucher dort an den Ständen wieder die ein oder andere hand− und hausgemachte Kleinigkeit erstehen. Dafür hatten Wochen zuvor schon die "Heide−rauen" Heidi Hillebrandt−Freund und Ottilie Dittrich gesorgt, die rund 80 Säckchen genäht und befüllt hatten, welche schließlich aus einem großen Jute-Sack wieder zum Vorschein kamen. Ohne drohendes Wenn und Aber, doch dankbar für ein kleines Gedicht oder Lied, verteilte "ein wirklich lieber Nikolaus" bereitwillig seine Gaben an die vielen Kinder.
Den nötigen Sicherheitsabstand vor dem stattlichen ADAC-Ortsclub-Mitglied Olaf Altenheimer - dessen Haupt die rote Nikolausmütze sowie der Rauschebart wärmte - wahrten vorsichtshalber doch einige der Kleinsten, bevor sie die liebevoll bestückten Säckchen entgegennahmen. Süßes und Fruchtiges aus Eigenproduktion, das an wärmere Zeiten erinnerte, gab es auch am Stand der Motorsport-Frauen, die zusammen mit den Heidemädels auch die Weilrod-Kalender verkauften. Mit Texten von Sabine Huschke und Zeichnungen von Alice Messinger konnte man die Zeitrechnung für 2005 − die mit dem Deckblatt zusammen die Anzahl der Weilroder Ortsteile ergibt − zum Preis von 6,50 Euro erstehen. "Oh, Weilrod mit all Deinen Wäldern, Tälern und Höhen, wie bist Du so friedlich, still und schön", zitierten Interessierte die ersten Zeilen, während die Juz-Teenies nebenan ständigen Waffel-Nachschub und den Schlaraffenland−Duft bescherten.
Gegen Wärmeverlust und Hungerleiden hatten indes auch der ADAC-Ortsclub, die Heidebube und die Freiwillige Feuerwehr ihr eigenes Rezept zusammengebraut: Erbsensuppe und Gegrilltes nehme man in regelmäßigen Abständen zu Glühwein oder heißem Apfelwein ein und lausche dabei dem Posaunenchor, der nach Jahren erstmals wieder auf dem Riedelbacher Nikolausmarkt sein Stelldichein gab. Sechs Posaunenbläser und drei Trompeter beschlossen unter der Leitung von Heike Albrecht "Lasst uns froh und munter sein" oder "Ihr Kinderlein kommet", was mit Handschuh-gedämpftem Applaus bedacht wurde; denn der Winter meinte es - wenigstens temperaturmäßig − wirklich gut mit den Riedelbachern. "Es ist gerade so an der Grenze, denn ab zirka minus fünf Grad können die Ventile der Trompeten einfrieren", erklärten die Posaunenchor-Mitglieder Götz Esser, der Pfarrer im Ruhestand Heinrich Siebert und der ehemalige Lehrer Peter Eschenröder. Doch die Fingerfertigkeit der Bläser ließ selbst bei den Minusgraden nichts zu wünschen übrig, und für jene, bei denen das Weihnachtsfeuer dann noch immer nicht entfacht war, half Frank Hillebrandt in gewohnter Manier: Zwei Kiefernstämme verschafften als Nikolaus-Feuer den "Alten Ochsenstall"-Besuchern stets eine lauschige Wärmequelle.


Es weihnachtete sehr in Riedelbachs Mitte, wo der Mann im roten Mäntelchen die Kinderherzen erfreute und der Posaunenchor aufspielte;
das Nikolaus-Feuer ließ den saisonalen Funke überspringen. Foto: Höflinger


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